Vor Ort: Heimischer Bergbau im Fokus

Eine Referentin steht in einem modernen Konferenzraum vor einem großen Bildschirm und hält einen Vortrag mit dem Titel „Heimischer Bergbau – Hintergrundpapier des BAK Abfall und Rohstoffe“. Auf der Leinwand ist das Logo des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zu sehen. Zuhörer*innen sitzen im Publikum, die Atmosphäre wirkt konzentriert und sachlich.

Am vergangenen Samstag hat der BUND Nordschwarzwald zum Thema „Heimischer Bergbau“ ins ZPT eingeladen.

Die im Würmtal gelegene Grube Käfersteige hat bis 1993 Flusspat gefördert. Aufgrund des damals niedrigen Weltmarktpreises wurde die Förderung eingestellt. Heute ist der Preis auf rund das sechsfache gestiegen, wodurch der Abbau wieder rentabel wird.

Die Deutsche Flussspat GmbH möchte diesen kritischen Rohstoff abbauen. In Pforzheim liegt eines der größten Flussspatvorkommen, welches für geschätzt 40+ Jahre 20-40% des europäischen Bedarfs decken könnte. Zudem fällt in der Grube warmes Thermalwasser, welches von den Stadtwerken für das Fernwärmenetz genutzt werden kann.

Die Eingriffe an der Oberfläche sind mininal. Der Stollen ist größtenteils intakt, einer ist für LKW befahrbar, ist allerdings mit Wasser vollgelaufen. Die Behörden prüfen, was möglich ist, eine Wiederinbetriebnahme sollte innerhalb weniger Jahre möglich sein.

Wie unser Mitarbeiter Florian Martens bei der Veranstaltung gelernt hat, könnten seltene Erden auch in Deutschland und der EU gefördert werden. Weil sie in China mit staatlichen Mitteln aufgebaut und bezuschusst wurde, wird heute die absolute Mehrheit der kritischen Rohstoffe und seltenen Erden dort abgebaut und aufbereitet, in der EU wird nur 1% des Weltmarktes produziert. Damit können wir unseren Eigenbedarf nicht ansatzweise decken.

Eine weitere Möglichkeit ist das Recycling. Da ist Deutschland leider sehr schlecht, im ZPT wird daran geforscht. Insbesondere das Recycling von Neodym-Magneten ist wichtig und wird erforscht, aber auch hier stehen wir in Deutschland ganz am Anfang. Die Magnetindustrie sitzt in China – hier sind wir abhängig von China. Das Recycling ist teurer als der Neupreis, denn China hat kein Interesse an einer Europäischen Recyclingindustrie und drückt den Preis.

Das ändert sich nun durch die Exportbeschränkungen Chinas im Handelskrieg mit den USA. Damit fehlen Rohstoffe für Windkraftturbinen und Elektromotoren. Diese werden aufgrund den in China wesentlich günstigeren Rohstoffe sowieso inzwischen überwiegend dort produziert. Für die europäische Industrie ist das jedoch eine existenzielle Bedrohung.

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